Samstag, 2. Juli 2011

Gönninger Heimatbuch von 1952 (Teil 39): Geschichte

Wie diesem Nachbarschaftsweg nach Genkingen entlang, so entwickelte sich auch das alte Dorf über die obere Bachfurt hinüber an dem anderen Nachbarschaftsweg Pfullingen zu, zur Pfullinger Staig. Ihr Anfang heißt Heugsträß, von Hochgesträß herrühren. Manche meinen, in dem Name liege eine Erinnerung an einen einstmals römischen Straßenzug, an ihrem Anfang sollen auch römische Scherben gefunden worden sein; doch kann der Name auch davon herrühren, daß der Weg in außerordentlicher Steilheit den Wiesazhang hinaufführte, als man noch in der Furt über Bach fuhr und nur für Fußgänger ein Steg über das Wasser angebracht war. Seitdem die Brücke erbaut und die Steigung etwas ausgeglichen worden ist, ist die Straße nicht mehr so steil, wenn auch noch immer steil genug. Es entstanden aber bis zum „Stern“ hinauf sicher nur ein paar Höfe, das Gelände war zu buckelig, zur Gewinnung einer Hofraitin waren große Erdbewegungen notwendig. Außerdem konnte im nordwestlich anstehenden Herrenbaumgarten als Herrenland ohnehin nur schwierig privat gebaut werden. Sehr alt sind die vier Heugsträßhöfe schwerlich.
In welcher Weise diejenige Stelle zuvor besiedelt oder angebaut war, welche nachmals der Stadt ob dem Markt zubemessen wurde, wissen wir nicht mehr und werden es auch nie mehr erfahren. Möglicherweisen lagen an dem Weg nach Oberhofen hinauf zuvor auch ein paar Hofstätten, die dann aber hätten verschwinden müssen, weil die Hofstätten in der Stadt innerhalb des Mauerringes nach einem eigenen Gesetzt zugemessen werden mußten, nicht mit der Weiträumigkeit der bäuerlichen Siedlung.

So, nun ist der Teil "Dorf" abgeschlossen. Lasst euch vom nächsten Kapitel überraschen. Ich kann nur sagen, weiterlesen lohnt sich.

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