Freitag, 20. November 2009

die große Pappmaschine des Pappenwerks Gönningen:


Über die obere Walze lief die Pappe, die massgerecht
getrennt und abgenommen wurde. Der Stapel zeigt das
noch feuchte Endprodukt, an der unteren Seite der
Maschine sieht man den Filz, der die meiste Nässe aus
der Rohmasse herausgezogen hat. Anschließend wurden
die sogenannten Pappendeckel früher in Schuppen und
unter dem Dach an sogenannten Rechen zum Trocknen
aufgehängt. Auch waren in früheren Zeiten die ganzen
ebenen Freiflächen an der Firma mit den Pappendeckeln
ausgelegt, das war der Trockenplatz.
Später wurden die Schuppen abgebrochen und Schilde-
und Tromag-Bandtrockner angeschafft.
Aus dem Tagebuch des Erich Bader sen. ist zu ersehen,
dass ein Schilde-Bandtrockner schon im Jahr 1930 gekauft
worden ist, die anderen kamen dann noch dazu. Weil diese
Anlagen viel Platz benötigten, mussten auch die Gebäude
jeweils erweitert werden. Wenn die Pappendeckel trocken
waren, wurden diese anschließend noch gewalzt.
Die Gönninger Qualitätspappe war sehr gefragt bei Buch-
bindereien, den Firmen Ensslin & Laiblin-Verlag und EKZ.
Einkaufzentrale für öffentliche Büchereien in Reutlingen.
Auch Stuttgart, die Stadt der Verlage, wurde stark beliefert.
Buchhüllen aus Kunststoff kannte man damals noch nicht.
Aber auch für Kappen in den Schuhen wurde Gönninger
Pappe verwendet. Nicht zu vergessen, der Gönninger Samen-
handel brauchte sehr stabile Schachteln.
Das Bildertanz-Foto hat Erich Bader jun.
von Dr. Wolfgang Mann erhalten.

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