Mittwoch, 3. Juni 2009

Gönningen 1867: Aus der Beschreibung des Oberamts Tübingen (VII)


Samenhändler beim Umzug 1952.
Bildertanz-Foto: Wolfgang Ziegler

»Die Einwohner sind durchschnittlich artig, gefällig, fleißig, betriebsam, kirchlich gesinnt, auch körperlich wohl gebildet, gesund und kräftig; derzeit zählen 10 Ortsangehörige über 80 Jahre; auffalend zahlreich sterben kleine Kinder, ohne Zweifel in Folge hartnäckig festgehaltener unzweckmäßiger Ernährung.
In Gönningen wohn ein prakticirender Arzt, auch befindet sich daselbst eine Apotheke und eine Postexpedition.,Neben Feldbau und Obstzucht finden hier viele Leute ihr Auskommen durch Handel und Hopfen, grübem und gedörrtem Obst, besonders aber mit Blumenzwiebeln und Garetensämereien, den sie, man darf wohl sagen, über die ganze Welt ausdehnen. Schon vor etwa 200 Jahren fieng der Handel mit Hopfen, grünem und gedöörtem Obst an, später beschäftigte er sich mit Sämereien, Blumenzwiebeln ec. und steigerte sich allmählich bis zu seiner gegenwärtigen Ausdehnung (s. oben).
Ferner bieten die auf der Gemarkung liegenden sehr großen und ausgezeichneten Tuffsteinbrüche, sowie einige Lehm- und Kiesgruben viele Gelegenheit zu Arbeit und Verdienst. Unter den Gewerbetreibenden, die jedoch nicht nach außen arbeiten, sind Schmiede, Schuhmacher, Schneider, Bäcker, und Wagner am meisten vertreten.«


Fortsetzung folgt
Bildertanz-Quelle: Beschreibung des Oberamts Tübingen, 1867, Herausgeber: Königlich statistisch-topographisches Bureau, Seite 377f

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